Filme
Smoke Signals
Spielfilm, 1999. Regie: Chris Eyre. Nach einem Buch von Sherman Alexie
Darsteller: Adam Beach, Evan Adams, Irene Bedard
Die Hauptrollen im Film spielen Victor und Thomas, zwei junge Indianer, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Thomas, der Geschichtenerzähler, und Victor verbringen gemeinsam ihre Kinder- und Jugendzeit im selben kleinen Ort in der Spokane-Reservation. Melancholie und Freude, Komik und Tragödie liegen nahe beieinander in der Spokane-Reservation. Die Menschen nehmen es mit grimmigem Humor und finden oft verblüffende Hilfe in ihrer reichen indianischen Tradition. Seit ihrer Geburt sind Victor und Thomas auf tragische Weise miteinander verbunden. Als Victor dringend aufgerufen wird, seinen verschollenen Vater aufzusuchen, machen sie sich auf den Weg. Begleitet werden sie von der Hoffnung und der Poesie ihrer Träume. Mit Nachsicht und rasiermesserscharfer Ironie zugleich begleitet der Produzent seine Figuren auf ihrem Weg.
No More Smoke Signals
Dokumentarfilm, 2008. Regie: Fanny Bräuning (Schweiz)
"No More Smoke Signals" porträtiert die Radiostation "Kili Radio - the Voice oft he Lakota Nation", die sich einsam auf einem kleinen Hügel mitten in der Prärie, in der Pine-Ridge-Reservation in Süd-Dakota, USA, befindet. Bei Kili Radio läuft alles zusammen. Statt Rauchzeichen sendet Kili seine Signale durch die Weite der grandiosen Landschaft, mit einer wunderbaren Mischung aus Humor und Melancholie. 22 Stunden wird in Englisch und Lakota gesendet. Der Sender überträgt hauptsächlich indianische Musik, Nachrichten und Sport-Liveübertragungen.
Die Kamera begleitet Menschen, die mit dem Sender verbunden sind. Da ist Roxanne Two Bulls, die auf dem Land ihrer Ahnen ein neues Leben beginnen will und der junge DJ Derrick, der bei Kili seine musikalische Ader entdeckt. Da ist der weisse Anwalt Bruce, der sich für die indianischen Belange einsetzt und der frühere AIM-Aktivist John Trudell, der in Hollywood als Musiker Karriere gemacht hat. All diese Menschen leben einen Alltag zwischen Kampf und Hoffnung, zwischen indianischem Mythos und dem Alltag im ärmsten Reservat der USA.
Into the West
TV-Serie, 2005. Spieldauer: 9 h. Ausführender Produzent: Steven Spielberg
Darsteller: Joseph M. Marshall, Irene Bedard
Aus der Sicht des weissen Amerikaners Jacob Wheeler (Matthew Settle) und des Lakota-Indianers "Den die Büffel lieben" (Joseph M. Marshall) erzählt die Miniserie eindrucksvoll und historisch präzise die wichtigsten Stationen der Erschliessung des Wilden Westen im Zeitraum von 1820 bis 1895 über mehrere Generationen hinweg. Into the West begleitet die zwei Familien bei ihren Mühen und Entbehrungen und fängt die Hoffnungen der Pioniere in dieser Zeitspanne ein, die für die Erfüllung ihrer Träume alles riskierten. In dieser packend inszenierten Serie kommt auch die Geschichte der Indianer nicht zu kurz. Eindrücklich wird dokumentiert, wie die indianischen Stämme gezwungen werden, ihr gewohntes Leben aufzugeben. Anhand der Geschichte bekommt der Betrachter einen tiefen Einblick in verschiedene Themen, wie Aufbruch, Goldrausch, Eisenbahnbau, Internatsschulen, Indianerkriege und Christianisierung.
Mit Beau Bridges, Graham Greene, Matthew Modine und Keri Russell erobert Into the West die Herzen der Zuschauer im Sturm und ist zudem spannend bis zur letzten Minute!
Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses
Spielfilm, 2007, deutsche Fassung 2013. Regie: Yves Simoneau
Darsteller: Aidan Quinn, Adam Beach, August Schellenberg, Anna Paquin
Das für Interessenten an amerikanischer Geschichte empfehlenswerte Buch „Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses“ von Dee Brown (erschienen 1970 im Verlag Knaur, München, ISBN 3-426-62804-X) erfreut sich bis heute grosser Beliebtheit und Wertschätzung und gehört zu den Standardwerken zum Thema der grossen Landnahmen, Vertreibungen und Dezimierungen der amerikanischen Ureinwohner zwischen 1860 bis 1890.
2007 wurde eine Umsetzung des Buchs für das Fernsehen produziert und behandelt die letzten beiden Kapitel. Die vielfach preisgekrönte Verfilmung des Buchbestsellers, welche sorgfältig und differenziert inszeniert und mit ausgezeichneten Darstellern besetzt ist, lässt den Zuschauer am Unrecht an den amerikanischen Ureinwohnern aus der Sicht des indianischen Arztes Charles Eastman und des amerikanischen Senators Henry Dawes teilnehmen.
Killers of the Flower Moon
Spielfilm, 2023. Regie: Martin Scorsese. Musik: Robbie Robertson
Hauptdarsteller: Lily Gladstone, Leonardo Di Caprio, Robert De Niro
Nach einem Sachbuch von Eric Roth über die Osage-Morde von David Grann
Das Drehbuch basiert auf eine wahre Geschichte hinter der spektakulärsten Mordserie Amerikas anfangs des 19 Jahrhundert am Stamm der Osage, im heutigen Oklahoma Reservat. In dem dreieinhalbstündigen Spielfilm wird eine wenig bekannte Geschichte über die Osagemorde mit Starbesetzung erzählt. Es ist eine Geschichte über Verbrechen, Mord, Dominanz, Raub, Unterwerfung, Verrat und Abhängigkeit.
Besonders beeindruckend ist die grossartige Leistung von Lily Gladstone, welche die Rolle der Molie Burkhart an der Seite von Leonardo Di Caprio, in der Rolle des Ernest Burkhart verkörpert. Sie gewann als erste indigene Person für ihre Rolle im Film den Golden Globe Award und wurde für den Oscar nominiert. Sie wuchs auf der Blackfeet Reservation in Montana auf und hat einen Bachelor of Fine Arts in Theater und einen Abschluss im Fach Native American Studies. Neben diversen weiteren Filmrollen setzt sie sich für ein stereotyp-befreites Rollenangebot für Nachfahren Amerikanischer Ureinwohner in der amerikanischen Filmindustrie ein.